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  • AutorenbildSimon Homberg

Selbststeuerung und Organisation (Teil 1)

Die Kunst sich selbst zu beeinflussen

"Wer das Gefühl hat effizient im Homeoffice zu arbeiten, dem gibt das Zufriedenheit mit der eigenen Leistung. Unzufrieden ist der, der seines Erachtens nicht effizient im Homeoffice arbeitet." (Trainaas “Best of Homeoffice” Umfrage)



Während in vielen früheren Systemen, Mitarbeiter oft reine ausführende Arbeiten erledigten (z.B. am Band in der Autofabrik), brauchten diese wenig Selbststeuerung und Organisation. Dies hat sich zunehmend verändert und mit der Wissensarbeit wird es beschleunigt. Die nun vermehrt remoten Tätigkeiten ändern es noch weiter und erfordern eine Selbststeuerung und Selbstorganisation der Mitarbeiter. Daher reicht es nicht mehr aus, wenn sich nur Führungskräfte mit diesen Themen beschäftigen. Auch Mitarbeiter müssen befähigt werden. Gerade bei der Mobilen Arbeit ist eine starke Selbstregulierung notwendig, denn es fehlen die gewohnten externen Motivatoren oder Druck. Und eine Stempeluhr kann dafür nicht die ganze Verantwortung tragen.


Wenn Mitarbeiter befähigt werden selbstständig und verlässlich zu arbeiten, wird dadurch unter anderem auch viel Zeit und Kraft bei Führungskräften freigesetzt. Dabei ist zu bedenken, dass dies auch eine Frage der Erwartungen und Haltung der Vorgesetzten ist.


In der Psychologie wird die Selbststeuerung mit der Selbstregulierung gleichgesetzt. Die Selbstregulierung beinhaltet, dass Menschen ihre Aufmerksamkeit, Emotionen, Impulse und Handlungen steuern. Das Ziel dabei und gemeinsamer Nenner in der Forschung ist es, dass Menschen ihre selbstgesteckten Ziele steuern. Dabei gibt es bewusste wie auch unbewusste Elemente, welche es zu beachten gibt. Dadurch ist die Selbstregulierung (=Selbststeuerung) ein sehr wichtiges Element für verteilte Teams. Nach Eran Magen und James Gross gibt es 5 verschieden Phasen innerhalb der Selbstregulierung. Dabei geht es darum, mit folgenden Fähigkeiten zu arbeiten:

  1. selbständig Ziele zu setzen,

  2. den Unterschied zwischen “Soll- und Ist-Zustand” festzustellen,

  3. geeignete Aktionen zu planen, auszuwählen und auszuüben,

  4. für entsprechende „Belohnungen“ zu sorgen und schließlich

  5. das System mit der erforderlichen Energie auszustatten (Aktivierung).


Selbstführung mit 3 Strategien

Selbstführung und -regulierung kann unterstützt werden durch unterschiedliche Strategien. Dabei sind diese Strategien, unterschiedlich hilfreich für unterschiedliche Menschen. Es kommt unter anderem, auch auf den Arbeitsplatz und die entsprechenden Tätigkeiten an. Ausprobieren hilft um zu sehen, was für einen selbst passt.


1. Verhaltensfokussierte Strategien

  • Selbstbeobachtung: Wie ist Ihr Verhalten in Bezug auf das zu verändernde Thema? Wie bearbeiten Sie das Thema? Warum machen Sie es so? Woher kam bisher Inspiration für dieses Thema? Was läuft zur Zeit nicht so gut? Selbstbeobachtung ist der erste Schritt zur Verhaltensänderung. Es bildet die Basis für eine erfolgreiche und effektive Selbstbeeinflussung.

„Nimm Dir Zeit Deine Gedanken und Verhaltensweisen bewusst zu beobachten!“

  • Selbstzielsetzung: Was möchten Sie erreichen? Wann möchten Sie es erreichen? Wie möchten Sie es erreichen? Welche Ressourcen können Sie dafür verwenden? Eine gute Selbstzielsetzung ist ein Schlüsselmerkmal einer Veränderung.

„Setze Dir realistische und herausfordernde Ziele!“

  • Selbstbelohnung: Warum lohnt es sich, diese Veränderung vorzunehmen? Was steht am Ende des Weges? Was bekomme ich dafür, wenn ich diese Energie, Kraft und Zeit einsetze? Eine sinnvolle Selbstbelohnung verstärkt erwünschte Gedanken.

„Welche materiellen Aspekte und Konsequenzen sind für Dich wünschenswert?”

  • Selbsterinnerung: Wie kann ich mich daran erinnern wohin ich möchte? Selbsterinnerungen bilden Hinweisreize aus der Umwelt. Es hilft nicht nur andere an Aufgaben, Ziele und Verhalten zu erinnern, sondern es hilft auch einem selbst.

„Schreibe Dir Post-it-Zettel und verteile sie sichtbar an spezifischen Plätzen!“


2. Natürliche Belohnungsstrategien – intrinsische Motivation


  • Auswahl von Aufgaben mit einer eigenen intrinsischen Motivation

  • Veränderung von Aufgaben, so dass sie einen motivierenden Aspekt haben, z.B. durch Gamification

  • Konzentration auf die lohnenden Elemente einer Aufgabe und dabei wegschauen von den unangenehmen Elementen der Aufgabe

  • Umdefinieren: Unangenehme Aspekte als angenehm bewerten innerhalb der Aufgabe


3. Konstruktive Gedankenmusterstrategien

  • Erfolgreiche Leistungen imaginieren: Wie muss es ausschauen, damit die Aufgabe erfüllt wird? Was passiert auf diesem Weg? Wie sieht die erbrachte und erfolgreiche Leistung aus? Die Vorstellungskraft unterstützt die Selbstzielsetzung als auch die Motivation zur Zielerreichung. Dies wird teilweise sehr unterschätzt und in den esoterischen Bereich geschoben. Doch der Zusammenhang zwischen mentaler Vorstellungskraft und persönlicher Leistungsfähigkeit ist auch wissenschaftlich bewiesen. Und sehr erfolgreiche Menschen haben sehr klare Bilder ihrer Vision und der Aufgaben die dorthin führen.

„Nutze die positive Kraft Deines Vorstellungsvermögens!“

  • Selbstgespräch: Ein paar Minuten oder auch nur ein paar Worte im Selbstgespräch mit positiven Gedanken laut oder leise verbalisieren. Dies hilft den Fokus zu schärfen und sich zu konzentrieren. Es braucht etwas Übung und auch einen ruhigen Moment. Denn ausgesprochen ist es noch wirksamer, als nur im Kopf gesagt.

„Ich kann es!“ „Heute bin ich stolz auf mich!“

  • Überzeugungen und Sichtweisen bewerten: Eine weitere Option sind dysfunktionale, negative Gedanken zu erkennen, sich bewusst mit ihnen auseinandersetzen und irrationale Überzeugungen durch positive Gedanken zu ersetzen!

„Erkenne ungünstige Gedankenmuster!“

„Entwickle konstruktive Gedankenmuster!“

„Entdecke Aufgaben und Aktivitäten, welche für Dich natürlich belohnend sind!“

„Fokussiere Deine Gedanken stärker auf die erfreulichen Aspekte Deiner Arbeitsaufgabe!“



Sie interessieren sich noch mehr für dieses Thema? Nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf. Dieses Modul ist Teil unseres Workshops “Mobiles Arbeiten”.



 

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